Back to Black: Amy Winehouse oder Die Grenzen konventioneller Suchttherapie

Lily Allen bringt auf Twitter die Trauer über Amy Winehouse auf den Punkt: „Unfassbar traurig! Sie war so eine verlorene Seele, möge sie in Frieden ruhen.“  Der Vater der Ausnahme-Künstlerin spricht von einem „langsamen und schmerzhaften Sterben“ seiner Tochter, die sich mit Drogen- und Alkohol-Exzessen innerhalb weniger Jahre praktisch selbst zerstört hat und dies sogar wusste: „Ich bin ziemlich selbstzerstörerisch.“

Der Fall Winehouse zeigt auch die Grenzen konventioneller Suchttherapie, denn erst vor wenigen Wochen hatte das jüngste Mitglied im „Club 27“ (Jimi Hendrix, Janis Joplin, Brian Jones, Jim Morrison u. a.) einen weiteren Alkoholentzug hinter sich gebracht.

Warum sind die  Rückfallraten bei konventioneller Suchttherapie so hoch? Weil konventionelle Suchttherapie den entscheidenden Trigger-Punkt im Unbewussten eines Patienten meist nicht einmal berührt, geschweige denn löscht. Der entscheidende Trigger-Punkt – der Auslöser, der Alkohol- oder Drogen-Missbrauch für den Betroffenen zu einer zwingenden Option macht – wird in einer konventionellen Suchttherapie weder gesehen noch gar geheilt. Denn dieser Trigger-Punkt lässt sich nur durch Transformation aufgrund tiefer Selbsterkenntnis auf Matrix-Ebene transformieren – und Transformation ist keine Option in der konventionellen Suchttherapie. Kein Wunder also, dass  Amy sang: „They tried to make me go to rehab – but I said no, no, no“. Ihr war klar: Therapie in diesem Sinn konnte sie nicht wirklich heilen. Sie hat Recht behalten.

Amy Winehouse (unter uns vom 14. 9. 1983 bis zum 23. 7. 2011) hatte den Blues. Und wenn der Blues in ihr den Rausch suchte, stand Amy daneben und schaute scheinbar unbeteiligt zu. Christoph Dallach beschreibt auf Spiegel online („Schmerz, Sucht und Soul“), wie das im Fall Winehouse konkret aussah:

„Schon der Drink, der ihren Namen trug, war gefährlich. ‚Amy’s Fave‘ hieß der milchig weiße Höllentrunk, gemixt nach Vorgaben der Namensgeberin aus einer Handvoll hochprozentiger Zutaten zu einem Monster von Cocktail. Wie sehr der in die Blutbahnen rauschte, fanden die Medienvertreter heraus, denen „Amy’s Fave“ vor gut vier Jahren in der Kellerbar des Clubs Kalkscheune in Berlin Mitte offeriert wurde.

Geladen hatte die Plattenfirma von Amy Winehouse, um mit einem Konzert und anschließendem Journalisten-Umtrunk die Deutschland-Veröffentlichung des Albums „Back to Black“ zu feiern. Wer sich an jenem Abend nur ein Glas von ‚Amy’s Fave‘ genehmigte, sah die Welt zunehmend schummrig. Und nicht wenige staunten, wie die Hauptdarstellerin der Veranstaltung scheinbar unbeeindruckt am Tresen ein Glas nach dem anderen herunterstürzte.“

Marc Pitzke schreibt auf Spiegel online: „Auf jedes prominente Drogenopfer kommen Abertausende Namenlose, die ähnlich verenden, ohne dass ihnen jemand nachweint. Aber es sind die Abstürze der Stars, die uns faszinieren, abstoßen, empören – als Lehrstücke und Spiegelbilder unserer selbst.“

Ja, darum geht es eigentlich: um uns selbst und um die Welt, in der wir leben. Denn in der kurzen Zeit, in der Sie diesen Text gelesen haben, gab es – Back to Black – irgendwo in dieser Welt wieder dutzendweise Drogentote, Schnapsleichen und Suchtrückfälle – von Nonames, die keine Schlagzeilen machen.

Mehr zum Thema ganzheitlicher Suchttherapie bei Alkoholsucht und Drogensucht finden Betroffene hier.

 

 

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